Wiki-Didaktik1) gewinnt immer mehr an Popularität in der Hochschullehre, weil sie das Potential der vernetzten Medienlandschaft ausschöpft, in der sich die meisten Studierenden genauso gut zurechtfinden, wie in der herkömmlichen Schreibkultur. Den wesentlichen Unterschied in der Herangehensweise an die Textarbeit zwischen der 'analogen' und der 'digitalen' Unterrichtspraxis hat Engelbert Niehaus2) auf den Punkt gebracht:
“Studierende sind es gewohnt, fertige ausgearbeitete Hausarbeiten den Dozenten zur Beurteilung vorzulegen. Die Nutzung eines Wiki erfordert ein prototypisches Denken und Arbeiten, beim dem die Studierenden auch unfertige Ideen der Nutzergemeinschaft zur Verfügung stellen. Diese unfertigen Ideen werden von anderen weiter bearbeitet und noch differenzierter dargestellt.”
Somit werden die kollaborativ verfassten Texte/Inhalte zu einer Experimetierumgebung, in der sich die Übungsteilnehmer gegenseitig motivieren und inspirieren können.zeitliche Flexibilität, Ortsunabhängigkeit | Ablenkungsgefahr |
hoher Motivationseffekt der Online-Publikationskultur (u.a. durch multimediale Visualisierung von Lerninhalten) | fehlender Lerndruck (für Lernungewohnte weniger geeignet) |
hohe Lerneffekte aufgrund aktivierender Methoden (Möglichkeit, Dinge ohne Folgen auszuprobieren, Nutzung des Spieltriebs für Lernzwecke) | Abhängigkeit von technischer Infrastruktur; schnelle Onlineverbindung nötig |
Berücksichtigung des individuellen Lerntempos/Lernrhythmus’ | Mehraufwand bei der Prüfung der Texte (korrekter Gebrauch der Wiki-Syntax, Fehlerbehebung bei Konvertierung in Office-Formate) |
Einübung in quellenkritisches Arbeiten | |
Förderung der Argumentations- und Verhandlungskultur | |
negative Gruppendynamik eines Präsenzunterrichts wird durch projektbezogene Gruppenarbeit positiv ausgeglichen |
Tabellenlayout: Natalia
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